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Vier Punkte zur Reflexion:
Auf dem Weg zu einer neuen politischen Perspektive

Wir müssen zuerst die Ursprünge und Ursachen von Konflikten kennen. Dazu gehören der historische und aktuelle Kontext, die Hintergründe, die Interessen der Beteiligten, die internationalen Zusammenhänge aber auch mögliche Perspektiven ...
Jedes Mal, wenn ein Konflikt die Geschichte zerreißt, ist dies eine mühsame, aber notwendige Arbeit, um das Handeln der Institutionen zu verstehen.
Darüber hinaus ist es immer ein wesentlicher Schritt, sich dem Dialog zu öffnen und von parteiischen Bewertungen Abstand zu nehmen.
Vor allem geht es auch darum, eigenes Denken zu entwaffnen, um neue Wege erkunden zu können.
Kein Krieg bringt Gutes hervor!
Um Frieden zu schaffen, braucht es für jeden Politiker oder Politikerin eine neue Perspektive des Denkens und Handelns.

Wir schlagen vier Punkte vor:

1. Im Namen unserer gemeinsamen Menschlichkeit

Die Gewalt im israelisch-palästinensischen Konflikt und in anderen Kriegsschauplätzen der Welt, wie der Ukraine, zeigen ein Ausmaß an Grausamkeit, das es unbedingt gilt, an die Wurzel zu gehen. Unsere Aufmerksamkeit muss zuallererst dem Leben von Müttern und Vätern gelten. Sie muss den Kindern gelten, die traumatisiert werden, den Männern und Frauen, Menschen wie wir, die ungerechtfertigtes Leid erfahren. Das Leid überschreitet jede Grenze religiöser, nationaler oder politischer Identität.

Denken wir mit den Erfahrungen von familiären Bezügen und Freundschaft, die jeder Mensch kennt, die Politik neu! Es sind diese wesentlichen Bindungen, diese ursprünglichen sozialen Erfahrungen, die uns dazu ermuntern, jeden Menschen zu respektieren.

Die Politik hat als wesentliche Aufgabe, sich um die Gesellschaft und das gemeinsame Haus zu kümmern: Sie muss sich auf die Seite der Mütter und Väter, der Söhne und Töchter, Brüder und Schwester stellen. Dies wird sie über Grenzen hinwegführen, die uns heute noch unüberwindlich erscheinen.

Das gilt auch für den langen Weg des Friedens, den Mütter und Väter und auch religiöse Führer des palästinensischen und israelischen Volkes bereits gegangen sind und die dafür gemeinsam gelitten und gekämpft haben. Es ist ein tiefes Band, welches das palästinensische Volk an seine Region bindet und ebenso tief sind die Wurzeln des israelischen Volkes in dieser Region. Und dennoch haben beide Völker gezeigt, dass sie willens und fähig sein können, eine echte Koexistenz einzugehen. Es ist die Pflicht ihrer Regierungen, auf sie zu hören.

 

2. Die Stimme der Frauen und die Kultur der Fürsorge

Wir wollen uns nicht mit den derzeitigen Szenarien des Umgangs mit der Macht abfinden. Sie werden von Männern gestaltet, die mit Waffen unermesslicher Zerstörungskraft agieren und wo Angriff und Verteidigung kein Maß haben.
Zahlreiche Erfahrungen aus in der Geschichte der Menschheit haben uns andere Wege aufgezeigt. Wege, auf denen insbesondere Frauen aus dem traditionellen Rahmen traten. Warum sollte man sich nicht andere Instrumente, andere Sprachen und Methoden wagen, Wege, die im aktuellen Geschehen bisher in der Öffentlichkeit unsichtbar geblieben sind?

Wir brauchen den Beitrag der "weiblichen Genialität" mehr denn je. Wir brauchen "gleichberechtigte Allianzen" zwischen Frauen und Männern, die gemeinsam handeln um die Wurzeln der stetig wiederkehrenden Gewalt zu bekämpfen.

Wir appellieren an die Frauen und ihre Kultur der Fürsorge und der Wertschätzung, der Worte und der Begegnung, einer Kultur, die Jahrhunderte überdauert hat, um dem sozialen Gefüge immer wieder neue Energie zu verleihen, neue Impulse für den Frieden.

Um Frieden zu schaffen, müssen wir auf die Stimme der Frauen hören.

 

3. Krieg kann kein politisches Instrument sein

Wir müssen realisieren, dass bewaffnete Gewalt zur Lösung von Konflikten untauglich ist. Die Zeiten machen es dringend erforderlich: Die Politik muss den Krieg ablehnen. Sie muss neue Normen, neue Instrumente und Handlungsschritte entwickeln und annehmen, die eine gewaltfreie Konfliktbewältigung ermöglichen.

Es ist an der Zeit, archaische und gescheiterte Konfliktlösungsstrategien zwischen Menschen und Völkern hinter uns zu lassen. Der derzeitige Ansatz der Konfliktbewältigung mit kriegerischen Mitteln führt zu Ungleichgewichten, die den Fortbestand des menschlichen Lebens auf unserem Planten Erde gefährdet. Die gewaltige Menge an Ressourcen, die in den Krieg investiert wird, bedeutet den Verlust wichtigster Lebensgrundlagen.
Es sind Ressourcen, die in die Gegenwart und Zukunft der Menschheit investiert werden könnten.

Inakzeptable Ungleichheiten gilt es zu verringern, die die Ursache für so viel Gewalt zwischen den Völkern ist. Das Nein zum Krieg ernst zu nehmen, bedeutet auch, mit einer grundlegenden Analyse der Wirtschaftsmodelle zu beginnen, die - anstatt zu handeln - weiterhin auf die Produktion von Waffen setzt, Waffen, welche die schrecklichen Konflikte weiter anheizen.
Wenn aber wirtschaftliches Handeln zum Töten beiträgt, dann sind die vorgegebenen Interessen des Waffenmarktes aufzudecken. Hier ist
ein ganzheitlicher Paradigmenwechsel bei der Finanzierung und Produktion der Kriegsindustrie notwendig.

 

4. Frieden als Recht - Frieden als Politik

Im Namen des Rechts aller Völker auf Frieden dürfen wir nicht zögern, den schwierigen Weg der Versöhnung und der friedlichen Koexistenz zwischen den an den kriegerischen Auseinandersetzungen beteiligten Parteien zu beschreiten.
Es reicht nicht aus, die Waffen niederzulegen: Nur das Zusammenwirken von Gerechtigkeit, Entwicklung und der wechselseitigen Teilhabe kann den Weg zum Frieden unterstützen. Gegenseitige Ignoranz trägt dazu nichts bei.
Es ist notwendig, eine politische Kultur der Geschwisterlichkeit zu entwickeln, die über die nationalen Grenzen hinausgeht und welche die Freundschaft zwischen den Völkern fördert. Es ist ein prophetisches Programm der universellen Geschwisterlichkeit. Chiara Lubich hat hier grundlegende Gedanken eingebracht: Dieses Modell einer universellen Geschwisterlichkeit verpflichtet uns, Friedenspolitik nicht nur im Sinne des „Schweigens der Waffen“ zu betreiben, sondern Frieden als oberstes Prinzip einer ganzheitlichen Politik zu verstehen. Das bedeutet,
dass wir alle Politikbereiche – Soziales, Wirtschaftliches, Kultur, auch Migrationspolitik, u.a. - unter dem Gesichtspunkt des Friedens betrachten müssen. Das Ziel politischen Handelns darf sich nicht auf die Beendigung von Konflikten beschränken, auch wenn es unsere vorrangige Aufgabe ist, dafür zu arbeiten, dass Konflikte nicht in gewaltsame Aktivitäten umschlagen.

Als Politische Bewegung für die Einheit (MPPU) wollen wir alle Anstrengungen unternehmen, um mit denjenigen, die dieses Ziel mit uns teilen, eine ähnliche kulturelle Entwicklung zu begünstigen, die in der Vergangenheit zur Abschaffung der Sklaverei geführt hat.

Krieg ist nicht unvermeidlich!
Wenn kriegerische Auseinandersetzungen unsere Vergangenheit geprägt haben und auf schmerzliche Weise auch unsere Gegenwart prägt, heißt das nicht, dass sie Teil unserer Zukunft sein müssen.
Wie oft haben "Utopien" unerwartete Möglichkeiten aufgezeigt, Humanisierungsprozesse eingeleitet und neue Horizonte eröffnet?
Sie wurden zu einem gemeinsamen Gut für viele Generationen und für die gesamte Menschheit.

Unsere Zeit erlebt vom Nahen Osten über die Ukraine, den Südsudan, die Demokratische Republik Kongo und Kolumbien, … mehr als 170 Konflikte, mit verheerenden Folgen. Dies macht die Sinnlosigkeit von Krieg als Mittel der Konfliktlösung mehr als deutlich. Wir fordern ein Ende!

 

8. November 2023

(Quelle Texte: mppu.org)

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